Das Jubiläumsklassentreffen

der Kriegskinder - Nachkriegskinder - Wunderkinder

Roman von Rudolph von der Brüggen, 2. Auflage

Hintergrund / Zur Person

Hier einige Angaben zum Hintergrund des Buches und zu meiner Person

 

Im heißen Monat Juni 2006 treffen sich die ehemaligen Schüler  des einzigen örtlichen Gymnasiums einer hessischen Kleinstadt zu einem dreitägigen Jubiläumsklassentreffen aus Anlass der Ableistung des Abiturs vor fünfzig Jahren, was bedeutet, dass alle Teilnehmer um die siebzig Jahre alt sind. Der ehemalige Klassenlehrer, der charismatische und geschichtsbesessene Dr. Steiner, ein Salzburger Ostpreuße, lebt noch und nimmt trotz seiner 96 Jahre am Klassentreffen teil. Es sollte das letzte Klassentreffen werden.

Bild Buch Schon immer war es bei den Klassentreffen üblich, dass ein bestimmtes, alle Teilnehmer betreffendes Thema diskutiert wird. Bei der gemeinsamen Suche nach einem Thema für das Jubiläumsklassentreffen fiel auf, dass der Krieg und seine Folgen wie Bombardierung und Evakuierung, Flucht, Vertreibung und Verfolgung die Klasse seit dem Jahre 1946 wie zufällig zusammen gefügt hatte. Immer wieder angeregt von Dr. Steiner, berichten die Teilnehmer erst zögernd, dann immer eindringlicher, in sog. Selbstdarstellungen von ihren damaligen Erlebnissen in Beerheim, einem fiktiven Ort in Hessen. Diejenigen, die nicht einheimisch sind, also die früheren Evakuiertenkinder, die Kinder von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, aber auch die Kinder politisch oder rassisch Verfolgter, berichten von wo und wie sie zur Klasse gestoßen sind. Auch zeittypische oder lustige Ereignisse  werden geschildert Häufig wird aus alten Tagebüchern und Aufzeichnungen vorgelesen. Auch der Klassenlehrer Dr. Steiner und die 92 Jahre alte und höchst dominante Mutter des Klassenprimus, der es in den USA zum Nobelpreisträger für Physik gebracht hat, schließen sich nicht aus.

Durch diese Selbstdarstellungen erfahren die Teilnehmer des Klassentreffens eigentlich zum ersten Mal von den jahrzehntelang zurückliegenden und immer verschwiegenen Traumata ihrer Klassenkameraden. Auf einmal spielt die unterschiedliche Herkunft, spielen jahrzehntelang zurückliegende Rivalitäten und Animositäten, aber auch Zuneigung wieder eine Rolle. Die gemeinsam durchlebte Zeit mit ihren höchst unterschiedlichen Lehrern wie dem nationalsozialistisch gesonnenen Rektor, dem führergläubigen Pastor, dem reaktionären und prügelnden Lateinlehrer, das Leben der Kinder und Jugendlichen in der damaligen amerikanischen Besatzungszone mit ihren Nöten und Freuden, wird wieder lebendig.

 

von der Brueggen

Ich, Rudolph von der Brüggen, war auch so ein Kriegs- und Nachkriegskind. Sonst hätte ich dieses Buch nicht schreiben können. Ein "Wunderkind" war ich natürlich nicht. Kriegsbedingt aus dem bombengefährdeten Ruhrgebiet ins ländliche Hessen evakuiert, habe ich die letzten Kriegs- und die ersten Nachkriegsjahre ganz bewusst erlebt und zu vergessen versucht, was aber nicht gelang. Meinen Mitschülern, die gleichartige Erfahrungen - und oft noch viel schlimmere! - hatten, ging es ebenso.

Gleichwohl ist mein Buch keine Autobiographie und enthält auch keine Biographien meiner Mitschüler. Vielmehr ist fast alles Fiktion und Frucht intensiver Lektüre zeitgeschichtlicher Texte - zur Unterhaltung, Erinnerung und Besinnung geschrieben.